Die Hofchronik

"KREIT" ist ein sehr alter, als Alpe genützter Boden, auf ca 1.050m Seehöhe zu Füßen der Laserzwand in den Lienzer Dolomiten.

 

In älterer Zeit war der Kreithof an zwei Grundherrschaften zu Zinsabgaben verpflichtet. Die "Schwaige ob Lavant" auf Lavanter Seite gehörte den Grafen von Görz (Schloss Bruck) in Lienz. Die "50 Mader Wiesen" auf der Tristacher Seite kam als "Erbgut der Tauferer" in Südtirol an das Klarissenkloster in Brixen.

 

Urkundlich seit 1474, wahrscheinlich aber schon seit der Gründungszeit des Klosters der Hl. Klara in Brixen im Jahre 1255, dienten die Erträge dieser Wiesen den Schwestern, die nach den Ordensregeln des Hl. Franziskus von Asissi lebten. Das Vieh wurde zunächst von der Grundherrschaft bereitgestellt, wofür der Hofbewirtschafter jährlich als Naturalleistung eine bestimmte Anzahl Käselaibe, auch Butterschmalz, Eier oder Geflügel abzuliefern hatte.

 

Um 1469 scheint der damalige Bauer alles bereits aufgegeben zu haben. Wald, Wiesen, Kornfelder, Haus, Stadel und Stallungen verfielen.

 

Zwischen 1545 und 1575 wurden die "Kreitwiesen" als "Alm" vom Wutzgut in Tristach genützt, nachdem die Grafen von Wolkenstein von der Herrschaft Lienz im Jahr 1500 den Kreitbesitz zuvor "den Herren von Hibler" in Lienz verkauft hatten.

 

1729 erwarb Josef Vilponer aus Leisach das Kreitgut und baute ein neues Feuer- und Futterhaus. Sein Sohn, Josef Viploner, übernahm das Erbe, ging aber in Konkurs. 1744 erwarb dann Andrä Aigner aus Lienz den Kreithof. Danach wechselte der "KREIT" noch öfters den Besitzer. Aber die Kreitwiesen blieben als "Freistift" dem Klarissenkloster in Brixen jährlich noch mit einem geringfügigen "Freistiftzins" und dem Pfarrer von Tristach mit dem "Kirchenzehent" verpflichtet.